• 20.11.2002, 13:41:18
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Knoll zu Jugendarbeitslosigkeit: Politik darf nicht aus Verantwortung entlassen werden

Knoll zu Strasser: "Unfassbar, dass Obdachlosigkeit von Politik produziert wird"

Wien (SK) "Mein Haupt- und Kernanliegen ist es, das
Jugendlichen Arbeitsplätze bekommen", betonte Gertraud Knoll,
Mitglied im Team von Alfred Gusenbauer, am Mittwoch im Rahmen eines
Besuches in der 'Jobfabrik' der Volkshilfe Wien. Im Gespräch machte
Knoll ihre Positionen im Bereich Soziales klar und versprach, die
Anliegen der Jugendlichen, wie etwa die Forderung nach einer
Gleichstellung mit Lehrlingen betreffend die Freifahrt bei
öffentlichen Verkehrsmitteln, in ihre zukünftige Arbeit einfließen
zu lassen. "Die Politik ist verpflichtet, die Jugendlichen in der
Mitte der Gesellschaft zu halten. Der Staat darf nicht aus der
Verantwortung entlassen werden", unterstrich Knoll. "Die Menschen
haben einen Rechtsanspruch auf Unterstützung." Die
Jugendarbeitslosigkeit sei in den letzten Jahren um 38 Prozent
gestiegen, weil die ÖVP-FPÖ-Koalition die Konjunkturkrise
verschlafen habe, erklärte Knoll. ****

Die derzeitige Bundesregierung überlege, Abfangjäger zu
kaufen, deren Wartung pro Jahr 500 Millionen Euro ausmache. "Aber
Investitionen für Jugendliche sind angeblich zu teuer", kritisierte
Knoll. Würde man Maßnahmen, die besonders sozial Schwächere treffen,
wie Unfallrentenbesteuerung, Ambulanz- und Studiengebühren
zurücknehmen und überdies noch die Kinderbetreuungsplätze in
Österreich ausbauen, mache dies nur 167 Millionen Euro im Jahr aus.
"Für mich ist Sicherheit nicht nur militärisch zu definieren.
Konflikte in einem Volk entstehen durch ein Vernachlässigen der
sozialen Problematik", so Knoll. Die SPÖ verfolge eine andere
Prioritätensetzung als die schwarz-blaue Bundesregierung.
Lehrlingsstiftungen sollen wieder eingeführt werden und Unternehmer
müssten gefördert werden, "wenn sie ihre soziale Verantwortung
wahrnehmen" und Lehrstellen schaffen.

Scharfe Kritik übte Knoll auch an Innenminister Strassers
Umgang mit Asylwerbern: "Es ist unfassbar, dass Obdachlosigkeit von
der Politik produziert wird." Es sei absolut "unwürdig", dass man
die Menschen entlassen hätte und jetzt NGO's einspringen müssten, um
das Schlimmste zu verhindern. Strasser unterstelle mit dieser Aktion
den NGO's auch, dass sie nicht gut genug beraten hätten. "Und jetzt
hat er eine deutsche Firma beauftragt, die die Menschen innerhalb
einer Woche 'entsorgt'", machte sich Knoll ihrem Unmut abschließend
Luft. (Schluss) sw

Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
http://www.spoe.at

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